Wie sollte die Seele nicht fliegen,
wenn aus Seiner Nähe es singt
Und lieblich der Spruch Seiner Gnade;
„Erhebe Dich!“ von ihr erklingt?
Wie sollte der Fisch sich nicht stürzen
vom Trocknen ins leichtende Meer,
Wenn lockend die Stimme der Welle
zu ihm aus dem Ozean dringt?
Wie sollte der Falke zum König
nicht eilen geschwind von der Jagd,
Sobald ihm die Trommel des Herrschers
den Ruf „Kehr zurück zu mir!“ bringt?
Nun fliege, nun fliege, du Vogel
zu deinem ureigenen Platz,
Vom Käfig bist du befreiet,
gebreitet dein Federkleid blinkt!
O gehe, o gehe, o Seele,
und flieht aus der Welt voller Leid
In jene, wo man den Becher
des ewigen Einswerdens trinkt!
Rumi, gest. 1273
aus dem Persischen von Annemarie Schimmel, 1978
aus: Gold auf Lapislazuli (Claudia Ott)
The XX feat. Florence Welch – You got the Love